Tipps für gute Rattiefotos

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  • Tipps für gute Rattiefotos

    Moin,

    da mein neues Gehege jetzt (weitestgehend) fertig ist, wollte ich euch mal fragen wie ihr eure Fotos hinbekommt. Ähnlich gute/lustige Motive habe ich ausreichend, aber wenn ich dann mein Handy zücke ist entweder der Augenblick vorbei oder das Bild anschließend einfach nicht das was ich vorher so klasse fand.

    Habt ihr da bestimmte Tricks? Habt ihr eure Ratties gleich per Webcam unter Dauerbewachung und nehmt einfach die besten Screenshoots?
  • Die wirklich richtig guten Fotos sind wahrscheinlich nicht mit einem Handy entstanden. Einige User hier haben sogar eine DSLR, das ist aber nicht zwingend notwendig.
    Wichtig ist eine kurze Auslöseverzögerung (es sollte nicht lange dauern zwischen Knopf drücken und dem Moment in dem das Foto entsteht, im Optimnalfall sollte gar keine merkliche Zeit vergehen).
    Wie du selbst weißt, sind Ratten schnell, wenn man also den Auslöseknopf drückt und es ewig dauert bis das Foto entstanden ist, dann hat man den Moment schlicht verpasst.

    Die Auslöseverzögerung ist also schon mal ein sehr wichtiger Punkt.

    Dann ist der Winkel etwas sehr wichtiges. Fotografiere nicht von oben, sondern geh auf Augenhöhe mit den Tieren. Das gibt dem Bild mehr Persönlichkeit.

    Dann möchte ich noch die Beleuchtung nennen. Eine gute Helligkeit hilft sehr, um ein gutes Foto zu machen.

    Wer wirklich sehr ambitioniert ist, der fängt dann noch an mit den Einstellungen der Kamera rumzuspielen, aber das wird dann wirklich etwas aufwändiger. Wenn man eine schnelle Kamera hat, einen guten Winkel wählt und für helles Licht sorgt, der hat schon mal einiges getan, um gute Bilder zu bekommen. Auch ohne, dass jene Kamera vielleicht hunderte Euro mal gekostet hat und auch ohne Wissen über mögliche Kameraeinstellungen zu haben.
  • Kathy hat eigentlich schon alles gesagt und sehr gute Tipps gegeben. Da kann ich nur wenig hinzufügen...

    Die wichtigsten Faktoren bei Tierfotografie:

    1. Licht, Licht Licht. Man unterschätzt immer wieder normale Raumbeleuchtung ... für unser vielleicht Auge hell genug, aber das ist für Kameras meist trotzdem einfach zu wenig. Handys werden wahrscheinlich fast immer den Blitz benötigen. Dabei gibt es mittlerweile bei vielen Handys und Kameras diesen "Vorblitz"..d.h. beim scharfstellen, leuchtet ein Vorblitz bzw. Vorher-licht auf um die Werte auszurechnen, mit der das gleich geschossene Foto gemacht werden muss. Dieser Vorblitz gibt besonders flinken Tieren oder auch Menschen ^^ die Chance die Augen zu schließen oder sich abzuwenden, noch bevor das richtige Foto geschossen wird. Und ja sowas habe ich z.B. am Handy und kann es nicht abschalten, außer ich verzichte komplett auf den Blitz, aber dann kann ich in geschlossenen Räumen überhaupt keine brauchbaren Fotos mehr machen ^^ ....aber ich habe auch ein altes Handy.
    2. schnelle Verschlusszeiten - je weniger Licht in einem Raum ist, desto länger muss eine Kamera belichten. Also sprichwörtlich die Linse "offen" lassen, damit sie Details erkennt bzw. aufnehmen kann. Wenn das Objekt sich aber bewegt, das man fotografieren will, dann führt eine lange Belichtung zu verwaschenen und unscharfen Bildern. Würde das Tier absolut still sitzen, wäre das kein Problem. Das wäre sogar ideal. Aber das entspricht ja leider selten der Realität. "Schnappschüsse" von bewegenden Tieren mit der Handykamera sind wahrscheinlich kaum möglich, auch wenn die modernen Handys immer bessere Automatiken haben...also ich würde es mal mit der Modusauswahl "Sport" probieren. Das ist ja ein Automatik-Modus bei Handys für sich bewegende Objekte.
    Selbst wenn man eine gute Kamera, schnelle Verschlusszeiten und eine helle Beleuchtung hat, also Tiere in Bewegungen besser einfangen kann, so spielt bei der Tierfotografie meines Erachtens trotzdem auch immer "Glück" eine Rolle. Soll heißen, man kann eine gähnende Ratte z.B. oft nur zufällig erwischen. Man hat wahrscheinlich immer Ausschuss, knipst viel, aber das Tier guckt vielleicht erst beim 10. oder 20. Versuch schön in die Kamera. Oder man kann bei scheuen Ratten einfach nicht nah genug ran. Oder man erwischt zufällig mal eine ungewöhnliche Pose. Zumindest ich habe mit meinem Handy damals hunderte von Fotos geschossen und hatte immer nur wenige Bilder die wirklich was hermachten, sprich "scharf" wurden. Ohne Blitz ging dabei übrigens gar nix. Einen riesen Sprung habe ich aber erst mit einer DSLR Kamera machen können.

    Aber auch schon das Problem, dass normale Zimmerbeleuchtung einfach nicht hell genug macht um "wackelfrei" Fotos schießen zu können, ist ein sehr großer Faktor gewesen. Blitzen wollte ich auch gerne vermeiden, da z.B. die Albino-Tiere sehr empfindlich darauf reagiert haben. Bei unserer Katze geht es gleich gar nicht mit Blitz. Außer man möchte sie von hinten fotografieren :D Ich habe ein älteres Handy-Modell mit schlechter Kamera... und im Dusteren, macht sie einfach schlechte Fotos....das ist vllt. bei neueren Modelle schon wesentlich besser gelöst. Da können die modernen Automatiken vielleicht etwas mehr bei schlechten Lichtverhältnissen rausholen.

    anderes Beispiel: wieder unsere Katze....sie guckt dich einfach nie direkt an, wenn sie soll. Ein Foto von ihr zu machen ist so unfassbar schwer. Wenn sie dann mal bei einer Chance von 1:1000 guckt und man knipst vor ihr rum, fühlt sie sich sehr schnell gestört und das wiederum spiegelt sich sofort in ihrem Gesichtsausdruck ...d.h. hat man sie mal frontal erwischt, dann guckt sie einfach nur angepisst. Jedenfalls nicht schön. Das hat man bei Ratten wahrscheinlich nicht ganz so drastisch ^^ gib ihr was leckeres zu fressen und sie sitzt relativ ruhig da (sofern kein Futterneider neben ihr sitzt). Dann auf Augenhöhe gehen, kann schon paar schöne Fotos erzielen.


    Eine weitere Idee: z.B. mit einer Hand eine Nudel in die Höhe halten oder einen Löffel oder Finger mit Joghurt dran. Wenn die Ratten auf ihren Hinterbeinen stehen und Finger ablecken, kann man Sie sehr gut von oben knipsen. Da kommen ihre Knopfaugen besonders gut zur Geltung ^^


    LG

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von albino87 ()

  • Wer es jetzt übrigens etwas komplizierter haben möchte und an Kameraeinstellungen rumfummeln will:

    ISO: Je höher der ISO, desto lichtempfindlicher. D.h. eine hohe ISO-Zahl bringt hellere Bilder, zeitgleich sinkt aber auch die Bildqualität (rauschen entsteht). Für schnelle Tiere braucht es aber eine gewisse Lichtmenge und wenn das vorhandene Licht nicht ausreicht, ist es sinnvoll den ISO Wert zu erhöhen.
    Verschlusszeit: Wurde von albino87 bereits erwähnt. Je schneller, desto mehr wird das Tier in seiner Bewegung "eingefroren". Eine sehr kurze Verschlusszeit ist also gut. Zeitgleich heißt eine kurze Verschlusszeit aber eben auch, dass Licht weniger Zeit hat auf das Bild zu kommen. Je schneller, desto dunkler das Bild.
    Blende (f-Zahl): Je größer die Blende, desto mehr Licht kann auf das Bild fallen. Die Blende ist übrigens an f-Zahlen zu erkennen. Beispielsweise f2,8. Das ist zwar eine kleine Zahl, bedeutet aber große Blende (während z.B. f25 eine ziemlich kleine Blende wäre). Da ein Erhöhen des ISO-Wertes die Bildqualität mindert und eine schnelle Verschlusszeit dafür sorgt, dass das Bild dunkler wird, ist eine große Blende also durchaus praktisch. Weil sie wiederum erlaubt, dass etwas mehr Licht auf das Bild kommt. Trotzdem muss man mit der Blende aufpassen. Eine sehr große Blende bedeutet nämlich auch, dass der Bereich der scharf gestellt wird, sehr klein ist. Ein großer Bereich verschwimmt unscharf im Hintergrund. Wenn man eine zu große Blende wählt, hat man zwar schön viel Licht, aber es kann sein, dass wirklich NUR die Nase oder NUR die Augen des Tieres scharf sind.

    Letztlich ist es insbesondere für Anfänger durchaus komplex diese drei Faktoren irgendwie zeitgleich unter Kontrolle zu haben und miteinander abzustimmen, da sie alle irgendwie miteinander zusammen hängen.
    Du kannst dir aber sicher sein, dass die User hier, die regelmäßig besonders geniale Bilder hier posten, größtenteils genau um diese Einstellungsmöglichkeiten wissen und sie auch nutzen. Da wird es schwer, wenn man versucht mit einem einfachen Handy ähnlich gute Bilder zu machen. Es mag nicht unmöglich sein (als sehr überzeugter Spiegelreflex-Nutzer muss ich trotzdem zugeben, dass moderne Handyfotoapparate immer besser werden!), ist aber eben erheblich schwieriger.

    Letztlich ist die Frage wie sehr man sich in das Thema Fotografie reinhängen möchte. Viele haben einfach gar keine große Lust sich ewig mit manuellen Einstellungen zu befassen und das ist auch völlig in Ordnung. Das ist einfach nicht jedermanns Sache. Wie ich grad schon sagte, mittlerweile werden auch Handyfotoapparate oder kleine Kompaktkameras wirklich immer besser in ihrer Qualität. Damit können auch die Leute, die keine Lust haben auf all den manuellen Kram, ebenfalls wirklich schöne Bilder machen, weil die angebotenen Programme vollkommen ausreichend sind und bereits sehr zufriedenstellende Ergebnisse liefern können.
    Für Ratten wären die Einstellungen Sport oder Makro zumeist gut geeignet. Sport weil auf Schnelligkeit bedacht und Makro, weil man damit gut Dinge fotografieren kann, die nahe dran sind und nicht so schrecklich groß.
    Wenn man dann noch für wirklich VIEL Licht sorgt, dann kann man sich auch oft über schöne Bilder erfreuen.
  • Erstmal Danke für die Tipps, auch wenn es mich etwas gruselt das ihr alle schon halbe Profi-Photographen seid ;)


    Für mich heißt es wohl das ich die Rattie mit hellerer Beleuchtung "beglücken" muss und mehr Fotos machen werden um den Schnappschuss zu erwischen.
    Das mit der Sporteinstellung werde ich mal testen, die hat mein Handy auch ;) Sogar ISO und Verschlusszeit kann ich ändern.
    Habt ihr für die beiden Werte einen erprobten Wert mit dem ihr hantiert?
    Ich werde zwar mal damit rumspielen, aber ich hab von Fotos sowas von keine Ahnung.
  • Rattermilie schrieb:

    Erstmal Danke für die Tipps, auch wenn es mich etwas gruselt das ihr alle schon halbe Profi-Photographen seid ;)


    Für mich heißt es wohl das ich die Rattie mit hellerer Beleuchtung "beglücken" muss und mehr Fotos machen werden um den Schnappschuss zu erwischen.
    Das mit der Sporteinstellung werde ich mal testen, die hat mein Handy auch ;) Sogar ISO und Verschlusszeit kann ich ändern.
    Habt ihr für die beiden Werte einen erprobten Wert mit dem ihr hantiert?
    Ich werde zwar mal damit rumspielen, aber ich hab von Fotos sowas von keine Ahnung.
    Tja, das ist das fiese mit den manuellen Einstellungen, die sind je nach Situation anders.... Ich würde bei Ratten allerdings empfehlen niemals unter eine Veschlusszeit von 1/100 zu gehen, eigentlich ist das schon ziemlich langsam. 1/200 oder sogar noch schneller wäre besser.


    Ansonsten ist das überhaupt nicht sooo furchtbar schlimm von all diesen Dingen keine Ahnung zu haben, man sollte sich nur darüber bewusst sein, dass es das gibt und dass die Leute, die regelmäßig besonders geniale Bilder haben, vermutlich darum wissen. Hilft dann einfach vielleicht etwas weniger frustriert zu sein, weil man das "Geheimnis" dahinter nicht versteht. Es ist kein Geheimnis. Das sind technische Dinge, von denen man nun mal eben Ahnung hat oder nicht - und wenn man Lust dazu hat, dann sind sie für jedermann erlernbar. Wenn man keine Lust dazu hat, dann eben nicht. Manch einem macht sowas Spaß, einem anderen nicht, beides ist in Ordnung.

    Für dich ist es im Moment wohl am sinnvollsten die Sporteinstellung zu wählen und für wirklich reichlich Licht zu sorgen. Wenn du dann noch auf Augenhöhe mit den Tieren gehst und den Hintergrund vor dem Fotografieren vielleicht etwas aufgeräumt hast, dann wird es auch so klappen.