Kastration

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  • Pssst, bitte ganz leise lesen und mir heimlich antworten...Liam darf nicht wissen, dass ich mich mit dem Gedanken trage, ihn "etwas weniger dominant sein zu lassen".
    Mein Rattenbock Liam war bereits sehr herrisch gegenüber zwei Mitbewohnern. Dies führte dazu, dass ich ihn und seinen Kumpel Finley in einen anderen Käfig gesetzt habe.
    Nun ist er Finley gegenüber auch nicht besonders nett. Hin und wieder bedrängt er ihn und wirft ihn auf den Rücken. Im Auslauf jagd er ihn so lange, bis dieser sich in den Käfig zurück zieht. Dort ist Finley traurig und bleibt nur im Haus., aus dem er dann nicht mehr raus kommt.

    Liam ist nun ca. 7 Monate alt und gut 550 - 600 g schwer. Er ist ein starker junger Rattenbock und würde sicher ein Rudelanführer sein, falls er eins hätte. In der ehemaligen Gruppe hatte er sich durch Beißen und Treten hervor getan...

    Nun meine Frage: Sollte ich ihn kastrieren lassen?
    Falls ja, wäre es möglich, dass er sich anschließend in dem ursprünglichen Rudel besser einfügen würde?
    Oder wäre es ok, ihn dann wieder nur mit Finley zusammen zu setzen?

    Er ist kein Rowdy, er ist einfach nur "der Boss". So ist er ruhig und entspannt, meint aber, jeder Ratte zeigen zu müssen, wer das Sagen hat.

    Für eure Antworten danke ich euch im Voraus.

    Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet,
    Ciao, Waldohreule
  • Das ist ja mal wieder eine der schwierigeren Fragen - zumindest für mich. Wir hatten bzw. haben ein Jungsrudel in dem es anfangs viel und bis jetzt immer wieder Zoff gibt. Leonardo, der Chef hat seine Kumpels schikaniert wo es nur ging und sie auf regelmäßig zurück in den Dom gejagt. Wir hatten damals überlegt, ob wir Leonardo kastrieren lassen sollen. Aber wir hatten auch die Befürchtung dass das Problem damit nicht wirklich gelöst sein könnte und wir schlussendlich einige mehr hätten kastrieren lassen müssen. Also haben wir es ausgesessen da es nie zu ernsten Verletzungen gekommen ist. Es war halt schikanieren und jagen. Dann hatte Vincent das Kommando übernommen und war nur wenig besser. Nach Vincents Tod ist jetzt die Chefrolle noch nicht so ganz geklärt und es kommt immer wieder zu Raufereien aber auch ohne dass gebissen wird. Ich denke das ist wie bei raufenden Menschenjungs auf dem Schulhof. Die "Herren der Schöpfung" brauchen das wohl irgendwie. Wenn zu Beissereien gekommen wäre hätten wir kastrieren lassen. Wir hatten zweimal Böcke übernommen die direkt auf die anderen zu sind und übelst zugebissen haben. Da waren - Liam jetzt aber weghören - die Sitzpölsterchen schneller weg als die Herren gucken konnten. Beiden Herren hatte es sichtlich gutgetan. Die haben sich hinterher wahrscheinlich selbst nicht wiedererkannt, aber sie waren "runter" und verträglich. Da die Kastraten aber in der Rangordnung eher unter "ferner liefen" laufen, hatten wir sie dann zu Mädels vergesellschaftet. Wir hatten auch schon Böcke mit Kastraten zusammen. Das ging eigentlich ganz gut, aber die Kastraten wurden dann doch ab und zu mal .... Aus irgendeinem mir völlig unbekannten Grund hielten sie immer mal ein Schild mit der Aufschrift "#MeToo" hoch.
    Ich hoffe, ich konnte dir mit unseren Erfahrungen ein paar Anregung zur Lösung deines Problems geben.

    LG Beate
  • Hallo Beate,

    vielen Dank für Deine Antwort. Ja, seufz, genau das ist es mit den Jungs. Raufereien ja, aber zwischen Liam und Sean gab es dann so eine Klopperei, dass Sean den Kürzeren zog und verletzt wurde...
    Momentan geht es wieder ruhiger zwischen Liam und Finley zu. Ich werde es wohl noch eine Weile beobachten.
    Wie erwähnt ist Liam an sich ein "Netter" und einfach nur sehr lebhaft. Aber manchmal spielt er halt auch gerne "Boss".
    Ich behalte ihn im Auge und beobachte das Ganze weiter.

    Viele Grüße,
    Christiane
  • Das tut mir leid, dass zwischen den Jungs solch Unfrieden herrscht. Ich kann das leider weder beurteilen noch einschätzen, da ich selbst noch nie Sitzpolster-Jungs hatte.

    Was ich nur sehr schade finde, ist, dass Finley sich dann komplett ins Häuschen zurückzieht. Wenn sich daran auf längere Sicht nix ändert, wäre das sehr traurig und ich würde den Einsatz von den gängigen homöopatischen oder anderen Mitteln ( Bachblüten) bei Liam probieren. Wenn gar nix hilft, bliebe dann zur Not immer noch die 'Eier-ab-Variante', die vielleicht einen derben Eingriff darstellt, manchmal für die Jungs aber schon eine gute Lösung darstellt. Die 4 sollen langfristig gesehen schon ein Rudel werden, oder ?
  • Hallo KuK,

    vielen Dank für Deine Antwort und den Tipp mit den Bachblüten.
    Die Jungs waren in Zweier-Gruppen in der Pflegestelle. Dort wurden sie zusammen gesetzt und schienen sich gut zu verstehen.
    Sie waren dort ca. 8-9 Tage zusammen. Bei mir ging die Klopperei dann los und nach drei Tagen und einem verletzten Sean setzte ich sie auseinander. Sean hat geblutet und hatte mehrere Bisswunden. Er hatte panische Angst vor Liam und kam mir regelrecht aus dem Käfig in die Arme gesprungen. Das ging gar nicht.
    Natürlich wäre es toll, wenn alle vier zusammen wären, allein schon wegen Liam und Sean, die beide sehr gerne rumtoben und viel laufen.
    Marvin hat Angst vor "Draussen" und Finley ist immer schnell müde.

    Ich werde mich mal beim TA erkundigen. "Sitzpolster"-Entfernung ist halt die letzte Lösung. Ich will das eigentlich nicht wegen der Narkose und möglichen Komplikationen.

    Liam ist halt ein Rattenboss-Typ. Draussen hätte er sicher eine Gang um sich und einen Haufen Mädels an seiner Seite.
    Aber hier ist das etwas ruhiger und sollte theoretisch gesehen harmonischer sein.

    Ciao, Chris
  • Hallo Waldohreule,

    ich hab jetzt ziemlich lange draufrum gedacht was ich in der Situation machen würde, hab parallel auch noch mal das Tagebuch mit gelesen....Liam klingt schon ordentlich nach Stinkstiefel und gerade im Alter um 6-7 Monate drehen sie ja häufig erst so richtig auf. Normaler Weiße würde ich sagen Versuch mal ganz in Ruhe eine Step by Step Inti beginnend mit kurzen Treffen auf unbekannten Boden (in dem Fall würde ich sogar die Käfige währenddessen in zwei unterschiedliche Räume stellen) mit allen Vieren, das könnte eine Weile dauern weil auch Sean ja nicht gerade ohne ist und die würden wahrscheinlich eine ganze Weile ordentlich diskutieren, Schlägereien inkl.....Das wird dann aber eine langwierige Geschichte. Das wäre eigentlich so immer mein erster Schritt, aber in dieser Situation würde ich das tatsächlich anders machen. Dadurch das Finley Epilepsie hat. Für den kleinen wäre dieser Weg wahrscheinlich zu nervenaufreibend. Ich würde versuchen aus den Vieren ein Rudel zu machen, denn Finley wird Liam nicht "auslasten" er wird also immer das Mobbingopfer von Liam sein, von meinen Erfahrungen her würde da auch eine Kastra nicht viel ändern. Finley würde also in einem Rudel mehr Stabilität und Sicherheit bekommen und Liam wäre wahrscheinlich auch ausgeglichener. Da Sean aber auch nicht so klingt als wäre er ein "Softi" würde ich wenn ihn und Liam kastrieren lassen um den Dampf da raus zunehmen aber Marvin und Finley erst mal nicht, Marvin wirkt ja eher schüchtern und etwas unsicherer und nicht so als wenn er sich bei Sean durchsetzen kann, da würde ich nicht kastrieren. Danach wenn die Hornone etwas runtergefahren sind würde ich in langsamen Schritten mit einer Inti anfangen...das wären jetzt meine Gedanken dazu.

    Liebe Grüße
  • Hallo Nina,

    vielen Dank für Deine Antwort. Ja, wie bereits im Tagebuch erwähnt, bin ich schon am überlegen, ob ich sowohl Liam als auch Sean "die Sitzpölsterchen" entfernen lassen sollte. Sean ist wirklich nicht der Engel. Und es sollte ja auch ursprünglich ein kleines Vierer-Rudel sein.
    Ich hatte sogar überlegt, noch einen Jungen später dazu zu holen (da wusste ich noch nicht, wie die Böckchen so sind...)
    Hatte nicht gedacht, dass die Teenager solche Rabauken sind, grummel...Da hab ich ja was gemacht. Wär ich mal besser bei Mädchen geblieben. Ach, nein, ist schon ok. Ist mal eine Erfahrung, wenngleich auch nicht immer einfach. Gibt auch Momente, wo ich etwas sauer bin ob meiner Entscheidung. Doch ich habe sie nun mal getroffen und die "Männer" aufgenommen.
    Ich denke, ich mach jetzt Nägel mit Köpfen und werde einen Termin für die Kastrationen einholen. Aber, pssst...

    Liebe Grüße von einer etwas gestressten Böckchen-Halterin,
    Waldohreule
  • Hab ja gerade ganz ähnliche Probleme, mogel mich aber derzeit auch um die Kastration drumrum.
    Irgendwo ist es ja auch normales Verhalten, nur wenn schlimme Verletzungen entstehen ist es halt nicht mehr tragbar.

    Hast Du mal beobachtet, wann die Beißereien passieren?
    Bei meinen Jungs besteht die Gefahr vor allem abends, wenn es in den Auslauf geht.
    Stuart's Schwanz hatte von oben bis unten Wunden, da Oscar ihn regelmäßig gejagt hat. Er war irgendwann schon völlig hysterisch, auch wenn ihm die anderen zu Nahe kamen.
    Geholfen hat, drei Tage das Rudel zum Auslauf zu trennen. Somit hat Stuart wieder mehr Selbstbewusstsein erhalten und Oscar hat wohl vergessen, dass er es lustig fand Stuart den Schwanz zu tackern. Seitdem liegen sie sogar manchmal tagsüber wieder zusammen.

    Komplett trennen löst ja leider nicht das Problem, dass sie sich nun mal einig werden müssen, wer nun der Stärkere ist.

    Zu Beginn waren bei mir Anton und Rambo das größte Problem, da Rambo Anton dauernd regelrecht das Fleisch aufgerissen hat. Das hat sich glücklicherweise mit der Zeit gelegt, da Anton - obwohl er sich scheinbar als ranghöher fühlt - mittlerweile weiß, wann er sich zu unterwerfen hat.
    Rambo hat aber auch Bachblüten bekommen.

    Versuch sie genau zu beobachten, vielleicht findest Du auch Möglichkeiten das ganze zu entschärfen.
    Und genieß die schönen Momente, in denen alle ganz lieb sind ;)

    LG
    Jenni
  • Huhu,
    jetzt muss ich aber was zur Ehrenrettung der Böckleins schreiben ;) . Also wir haben/hatten schon Böcke die sich recht friedlich verhalten. Jagen und Pisacken ja, aber kaum Verletzungen und im Dom gemeinsames Kuscheln. Andere kamen direkt nach dem Erstkontaktversuch zur Kastra :ignore: . Aber insgesamt sind es schon nette gemütliche Kerle mit einem hohen Kuschelfaktor. @Waldohreule das wird schon noch - muss werden :dadr: .

    LG Beate
  • Ich glaube auch fest daran, dass Du bald einen netten Kuschelhaufen hast. Den musst Du Dir zwar offensichtlich mit viel Nerven mühsam erarbeiten, aber ganz ehrlich - Böckchenhalter schwärmen immer viel mehr als Weibchen- oder Gemischthalter. Da muss schon was dran sein an den Herren :genau: .
  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für eure Mut machenden Worte. Ich habe die "Männer" beobachtet. Sean und Liam sind immer sofort aufeinander losgegangen und es gab schon - bei Sean - fiese Verletzungen.
    Ich habe noch eine Weile mit mir gerungen, doch das allnächtliche Gekreische und Gezeter im Käfig und verängstigte Böckchen wie Marvin und Finley haben mich dann doch dazu tendieren lassen, die Kastration durchführen zu lassen.
    Die ´in ist erfahren und hat mir auch zugestimmt. Inwieweit es dann ruhiger wird oder ob sie sich sogar alle in den Ärmchen liegen, weiß ich natürlich nicht. Erstmal hoffe ich, dass der operative Eingriff gut verläuft.

    Ich stimme zu: Echte Männer können echte Kuschelratten sein. Es sei denn, sie riechen am Pulli den "Gegner", dann wird auch schon mal ein Finger von der "Langen" getackert...

    Nochmals vielen Dank für eure Antworten.
    Viele Grüße,
    Waldohreule
  • Dann wünsche ich den Kerlen, dass alles gut läuft mit der Sitzpölsterchen-Entfernung und dass sich alle zu einem schönen Rudel entwickeln :dadr: :genau:
    :gute: für den getackerten Finger.
    Liebe Grüße
    Sabine mit den 6 Altenkirchenern Clemens, Rüdiger, Günther, Kalle, Giesbert und Heribert :love:
    Unvergessen und ewig im Herzen Fridolin, Olaf, Hugo, Gustav, Rudi, Monnie, Emil, Ludwig, Eddie, Kai-Uwe, Florian, Oskar, Viktor, Benni, Simon, Jakob, Moritz, Oliver, Arno, Arthur, Alfred, Antonin, Capper, Hoodie und Cap :kerze:
    :hug:
  • Hallo, guten Abend,

    heute sind die drei Männer kastriert worden. Noch sind sie etwas benommen, vor allem Sean, unser Ritter ohne Furcht und Tadel, ist ziemlich platt. Das hätte ich von dem "Jack Russel unter den Ratten" nicht gedacht.
    Marvin geht es relativ gut. Er war so kalt, dass ich ihn erst mal zusammen mit Sean auf dem Pulli gewärmt habe.
    Liam ist ein kleines Heizwerk. Er war zudem recht schnell wieder auf den Beinchen und hat sogar etwas gegessen.
    Auf dem Sofa hat er sich noch eine Weile neben mir aufgewärmt. Nun schläft er noch ein wenig im Käfig.
    Jetzt muss ich auf die Fäden achten und hoffen, dass die Jungs nicht dran gehen.

    Wie das Ganze aus Sicht der Jungs so ist, könnt ihr im Tagebuch nachlesen.

    Ciao, Waldohreule
  • :gute: Für die kleinen Zuckerschnuten :bauchbussi:
    Liebe Grüße von Anita und Oskar :love2:


    Egal wie groß oder klein die Pfoten sind die mich begleitet haben....
    Sie hinterlassen Spuren für die Ewigkeit in meinem Herzen!
    :kerze: Babybör Simba Spider Pumbaa Bärchen Muffin Micky Toffie
    Jeff Timon Loki Luzy Leia Sunny Bella Minnie und Monty :kerze:
    Nun auch noch Teddy :engel:
  • Hallo zusammen,

    die Jungs sind so recht fit. Natürlich sind sie noch etwas langsam und laufen etwas ruhiger als sonst.
    Marvin, der Schlingel, hat genagt...Heute waren wir in der offenen Sprechstunde. Da gab es eine Spritze, zudem Traumeel-Gel und Metacam.
    Er ist bislang der einzige, der "geknibbelt" hat.
    Liam sitzt grad neben mir auf der Couch und schläft. Das ist seine Kuscheldecke. Hat er auch Finley unmissverständlich klar gemacht.
    Ich werde als einziges zweites Lebewesen darauf akzeptiert.
    Wir warten jetzt alle mal ab, das alles heilt und dann fangen wir laaangsaaam mit der zweiten Integration an.

    Viele Grüße,
    Waldohreule